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Kostümsitzung, 19.02.2011


Narrenzunft - Wir haben was zu bieten!

Bericht von Lieselore Wald

 

Es ist 19:11 Uhr – der Narrenzunft-Marsch erklingt - unter der Begleitung des Spielmannszuges „Reserve-Jonge on Mädche“ marschiert die KG Narrenzunft in die in festlichem Rot und Grün geschmückte Aula der Waldschule ein, die bis auf den letzten Platz besetzt war. Überall, wohin man blickt, kann man phantasievolle Kostüme und farbenprächtige Uniformen sehen!

 

Präsident René Wiese begrüßte schwungvoll in einer launigen Reimrede sein närrisches Auditorium, die mit den Worten endete „ich lass jetzt einfach das Programm abrollen – tut Alle kräftig Beifall zollen!“ – Dem Präsidenten konnte der erste Applaus gewiss sein.

Nach einem weiteren Bühnenspiel verabschiedete er den Spielmannszug unter der Leitung von Günter Gabrich, jedoch nicht, ohne diesen vorher mit dem Sessionsorden der Gesellschaft auszuzeichnen und ihm für seine Mannen eine Stärkung hochprozentiger Art mit auf den Weg gegeben zu haben.

Sogleich im Anschluss erfreute Tanzmarie Vanessa Jungbluth mit ihrem perfekten Mariechentanz. Für Vanessa war ihr Auftritt die Premiere auf der Narrenzunft-Kostümsitzung. Wahrlich eine anerkennenswerte Leistung in so kurzer Zeit! Sie hat die Nachfolge der bisherigen Tanzmarie Alina Baum angetreten. Der Präsident dankte Vanessa

und verabschiedete im Anschluss daran offiziell Alina Baum. Er übermittelte ihr den Dank der Gesellschaft für die jahrelange hervorragende Leistung.

Zahlreiche Ehrengäste galt es im Laufe zu begrüßen: Repräsentanten aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft, der Kirchen, der Ortsvereine, des Karnevals-Komitees, befreundeter Karnevalsvereine, aus Watrelos und honorige Bürger von Pumpe-Stich … sie Alle hatten es sich nicht nehmen lassen, die 75jährige Jubilarin „KG Narrenzunft“ mit ihrem Besuch zu beehren.

Und schon enterten „De Fröngde“ die Bühne und heizten dem Publikum mit ihren schwungvollen Gesangsdarbietungen kräftig ein, so dass schon zu früher Stunde eine grandiose Stimmung im Saal herrschte. „De Fröngde“ sind immer wieder gern gesehene Gäste auf der Narrenzunft-Bühne. Sie beherrschen es meisterhaft, das Publikum in Schwung zu bringen.

Dass sie es geschafft hatten zeigte sich daran, wie schwierig es für den nachfolgenden Auftretenden war, sich Gehör zu verschaffen. Jedoch Scharwachmüsje René Külzer ist wie kein Zweiter Profi genug, das Publikum wieder auf seine Seite zu ziehen. Und schon nach wenigen Minuten waren Alle im Saal ganz Ohr und lauschten seinen teilweise skurrilen Ausführungen zum Abnehmen schlechthin, zum kürzlichen Schnee-Chaos in Eischwiele und anderen interessanten Begebenheiten. Mit viel Mutterwitz und Eischwiele Humor versteht „Et Scharwachmüsje“ es immer wieder, sein Publikum für sich einzunehmen. Erst nach etlichen Zugaben wurde er von seinem Publikum von der Bühne mit viel Beifall entlassen.

Abwechslungsreich ging es im Programm weiter. Die Garde der „KG Narrenzunft“ brillierte mit ihrem perfekt einstudierten Tanz. Eine wirklich grandiose Leistung, was da von den Tänzerinnen und Tänzern geboten wurde. Dies umso mehr, als sie personell nicht komplett antreten konnten, da einer der Tänzer - Tobias Wienands - derzeit die Aufgabe des prinzlichen Adjutanten wahrnehmen muss. Traurig war auch, dass sich zwei der Akteurinnen nach dem Ende der Session von der Bühne aus persönlichen Gründen verabschieden. Den Beiden und allen Tänzerinnen und Tänzern, der Trainerin Monika Schmitz und auch ihrem Mann Harald sprach Präsident René Wiese für ihr Engagement den Dank der Gesellschaft aus.

Bevor nun ein weiterer Programmpunkt sich bereit machte, die Narrenzunft-Bühne zu betreten, galt ein besonderer Gruß des Präsidenten dem Ehrenpräsidenten Manfred Wienands und dem Ehrenvorsitzenden Dieter Wolf.

„Brass on Spass“ – der Name dieser Eschweiler Band ist sozusagen Programm für hervorragend dargebrachte Blasmusik, und dies nicht nur in der Karnevalszeit. Mit einem Medley allseits bekannter Stimmungslieder zauberten diese tollen Musiker alsbald eine ausgelassene Oktoberfest-Stimmung in den Saal, so dass das Fass der guten Laune alsbald überkochte. Auch sie wurden durch laute Zugabenrufe frenetisch gefeiert.

Doch ein Höhepunkt jagte den anderen, denn prominenter Besuch hatte sich angesagt. Die Ehrengarde der Stadt Köln marschierte in die Aula ein. Man kann hierzu nur sagen, dass dieser Auftritt seinesgleichen suchen kann. Eine nicht mehr zählbare Menge Grün-gelb- Uniformierter marschierte in den Saal ein und bot im Folgenden das Feinste, was der Kölner Karneval zu bieten hat! Unter dem Kommando des Vizekommandanten Hajo Jennes begeisterten sie das Publikum mit den Tänzen der Garde, der Regimentstochter und der Kadetten. Und auch der Regiments-Spielmannszug bot eine hervorragende Leistung seines musikalischen Könnens. – Einfach großartig!

Nun betrat ein wahrhaft großer Meister seines Fachs die Bühne. „Mr. Feinripp“ alias Guido Hoss präsentierte sich als Herrenunterwäsche-Vertreter. Nachdem „Mr. Feinripp“ alsbald auf der Bühne seine Hüllen fallen ließ, indem er sich in Opas „Long-Johns“ der Marke Doppelripp präsentierte, konnte man sich zunächst nicht des Eindrucks von „Gürtellinien-grenzwertig“ erwehren, wurde aber ganz schnell eines Besseren belehrt. In einem perfekten Mix von Vortrag und Gesang gelang es ihm, die Aula in ein Tollhaus zu verwandeln. Es war sensationell, wie er seine Reizwäschen-Verkäufertätigkeit mit Liedern à la Tom Jones, Eros Ramazotti und Peter Maffay präsentierte. Man kann nur sagen, dass dies ein Vortrag erster Klasse war! Wer nun dachte, sich nach diesem grandiosen Programmpunkt ein wenig erholen zu können, hatte sich getäuscht! Die Musikgruppe „De Stroßefäjer“ ließ den Närrinnen und Narren keine Zeit zum Ausruhen. Diese fünf Profimusiker - allesamt herrlich verrückte Jungs – sind Vielen bekannt durch ihre zahlreichen TV-Auftritte, u.a. bei der Närrischen Hitparade des WDR, verstanden es diese herrlich verrückten Jungs, schnell das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Mit „Wir kommen alle in den Himmel“ und ihrem Mottolied „Köln hat was zu beaten“ zeigten „De Stroßefäjer“ welch großartige Talente der rheinische Karneval zu bieten hat. Und dass auch die KG Narrenzunft was zu bieten hat, konnte man an der perfekten Choreographie des Tanzpaares unserer Gesellschaft sehen. In unnachahmlicher Weise überzeugten Dieter Hübner jun. und Jacqueline Pfennings von ihrem Können. Es kann Einem schon schwindlig werden, wenn man sieht, wie Tanzoffizier Dieter seine „Marie“ durch die Luft wirbelt. Selbst die etwas zu niedrig ausgefallene Narrenzunft-Bühne in der Aula stellt für die Beiden keine Schwierigkeit dar. – Jacqueline und Dieter – die Narrenzunft kann stolz auf euch Beide sein.

Ein weiterer Gastbesuch kündigte sich an: Die Freunde der „KG Kirchspiel Lohn“ machten der KG Narrenzunft die Ehre ihres Besuches. Leo Gehlen, der Vorsitzende der Gesellschaft, präsentierte sein komplett angetretenes Korps mitsamt Garden, Regimentspielmannszug, Tanzmarie, Tanzpaar und der Tanzgruppe „The Lightnings“. Die Gesellschaft in ihren schmucken weiß-roten Uniformen sind wahrhafte Repräsentanten unserer Eischwiele Fasteloovend. Wir Alle konnten stolz darauf sein, dass uns diese schmucke Truppe besuchte.

Was nun kam, war wieder allerfeinstes „Narrenzunft-Eigengewächs“. Die Damentanzgruppe der Gesellschaft zeigte in den rot-weißen Kostümen einer namhaften Kölsch-Brauerei ihren tollen Tanz zur Musik „Mädcher vam Ring“. Es ist immer wieder schön anzusehen, wenn diese tolle Truppe aus den Reihen der Narrenzünftlerinnen auf unseren Veranstaltungen auftritt. Wir sind stolz und glücklich, dass wir sie haben, opfern doch alle einen Großteil ihrer Freizeit zum Wohle unserer Gesellschaft. Trainiert werden sie – wie alle Tanzgruppen unserer Gesellschaft – von Monika Schmitz.

Und nun, schon zu später Stunde, näherten wir uns dem Höhepunkt einer tollen Veranstaltung: Der prinzliche Tross mit unserem Prinzen Stephan II., seinem Zeremonienmeister Leo war eingetroffen. Sie Alle wollten den Rest des Abends bei uns verbringen. In hervorragend verfassten Versen kündigte Präsident René Wiese den Besuch seiner Tollität an. - In einem Meer von Rosen zogen Stephan und Leo mit ihrer Entourage in den Saal ein - der Jubel kannte kein Ende und erst nach einer geraumen Zeit erreichten die Beiden die Bühne. Stephan und Leo gaben ihrer großen Freude Ausdruck, zu Hause bei „ihrer Narrenzunft“ zu sein. Dass die Beiden „einfach Jeck op Fasteloovend“ sind, kann man ohne Frage nur bestätigen. Man kann sagen, dass ihnen ihre prinzlichen Lieder auf den Leib geschrieben sind. Es war schon toll zu sehen, wie Alle im Saal mitsangen. Vor allem das Kinderlied „Wir sind von Pumpe, Pumpe, Pumpe-Stich …“ wurde begeistert aufgenommen. Jedoch durften Ehrungen seiner Tollität auch nicht fehlen. Er zeichnete den 1. Vorsitzenden Gerd Weber mit seinem Prinzenorden aus. Und auch Präsident René Wiese ließ es sich nicht nehmen, Orden zu verleihen. Prinz Stephan II, Zeremonienmeister Leo, Prinzenführer Dieter Wolf, Adjutant Tobias Wienands, die prinzliche Standarte und Standartenträger Richard Pampel, der Leiter des prinzlichen Transportgeschwaders, Günter Windmüller – sie Alle erhielten den Jubiläums-Sessionsorden der KG Narrenzunft.

Und auch Komitee-Präsident Norbert Weiland hatte sich mit seinem geschäftsführenden Komitee auf der Bühne eingefunden, um eine Auszeichnung zu verleihen. Trainerin Monika Schmitz erhielt aus seiner Hand für ihre langjährigen Verdienste um die karnevalistische Brauchtumspflege den BdK-Orden in Silber.

Dass Karnevalisten Humor haben, ist ja bekannt. Schön ist es aber auch zu sehen, dass sie auch ein Herz für die am Rande der Gesellschaft Stehenden haben. Eine Saalsammlung zu Gunsten der Initiative „Kein Kind ohne Mahlzeit“ erbrachte die Summe von 576,80 €. Dieser Betrag wird seitens der Gesellschaft auf stolze 1.111 € aufgestockt.

Nachdem Prinz Stephan II. und Zeremonienmeister Leo im Elferrat Platz genommen hatten ging es weiter im Programm. Die „Kläävbotze“ die Kultband aus Kölns Norden brachte zu später Stunde den Saal noch einmal so richtig zum Kochen. Sollte jetzt Einer oder Eine schon ein wenig geschwächelt haben, war es damit spätestens nach dem ersten Lied der Kläävbotze vorbei. Seit vielen Jahren findet man die Kläävbotze auf zahlreichen Bühnen im gesamten Rheinland. In ihrem mit viel Schwung dargebrachten Programm hatten sie für jeden etwas im Gepäck: Kölsche Mundartlieder, gefühlvolle Balladen und auch rockige Stücke und Stimmungslieder die Alle im Saal zum Mitfeiern animierten. Aber dieser Auftritt sollte noch nicht das Ende einer großartigen Veranstaltung sein. Die Uhr zeigte schon weit nach Eins, als eine stolze Truppe grün-rot uniformierter „Tanzmariechen“ auf die Bühne marschierte. Dem geübten Zuschauer fiel natürlich sofort auf, dass es sich hierbei um perfekt kostümierte Herren handelte: Dem Männerballett unserer Gesellschaft! Wieder einmal mehr stellten sie unter Beweis, dass auch Männer sich graziös bewegen können. Diese Tatsache verdanken auch sie dem unermüdlichen Einsatz von Trainerin Monika Schmitz. Natürlich konnten sie nicht ohne eine Zugabe die Bühne verlassen. Mit Unterstützung von Prinz Stephan II. und Zerm Leo, die selber jahrelang Mitglied im Männerballett waren, präsentierten sie unter großem Beifall zur Musik „Die lustigen Holzhacker-Buam“ ihre Zugabe. Nun aber war unweigerlich der Schluss der Veranstaltung gekommen. Die gesamte „rot-grüne“ Truppe der Gesellschaft versammelte sich zum festlichen Schlussbild eines grandiosen Abends. Voller Stolz und seinem Dank an Alle, die sowohl vor als auch hinter der Bühne und bei der Vorbereitung und Organisation zum Gelingen beigetragen haben, blieb Präsident René Wiese nur noch zu sagen „Die Sitzung ist geschlossen!“.

 

 

 

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